Heute möcht ich gerne wieder einmal über etwas ganz Persönliches bloggen.
So hin und wieder überkommt mich das einfach und ich möcht ein bisschen davon erzählen was mich so beschäftigt oder was hier im fingerhutschen Zuhause so los ist.
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Heute ist ja der 1. Adventssonntag. Das heisst ... nur noch wenige Tage verbleiben, ehe wir das Weihnachtsfest feiern werden. Ein ganz besonderes Fest für mich - und auch für meine Kinder - für uns als Familie.
Die Zeit zuvor wird gerne als "stade Zeit" betitelt. In welcher man zur Ruhe kommen kann, sich dem schnellen Treiben des Alltags enwinden soll. Sich wieder einmal auf die ganzen wesentlichen Dinge im Leben zu konzentrieren. Manches vielleicht zu überdenken und unbedingt mehr und was noch wichtiger ist, intensive Zeit mit seinen Liebmenschen zu verbringen. Gemeinsam Tee trinken, Plätzchen backen, zusammen gekuschelt auf dem Sofa die flackernde Flamme einer Kerze beobachten vielleicht auch die erste Winterwanderung machen während dieser die ersten Schneeflöckchen fröhlich vom Himmel tanzen und sich liebreizend auf unseren dicken Wollmützen niederlassen.
Die Adventszeit ist eine wunderbare Zeit um zur Ruhe zu kommen, sich auf alte oder auch traditionelle Werte zu besinnen!
Leider ist es oft so, dass Hektik, Schnelllebigkeit, Lärm, Stress und Kommerz diese Zeit beherrschen und ich würde lügen, wenn es nicht auch mir schon so erging, dass ich am 23.12 Abend dachte: "Waaas? Morgen schon ist Heiligabend? Ich bin doch noch überhaupt nicht in Weihnachtsstimmung!!" ... und genauso schnell wie die Adventszeit verflogen ist, verfliegt das Weihnachtsfest mit all seinen Facetten die irgendwie mehr oder auch weniger an mir vorrüber zogen ohne überhaupt wahr genommen zu werden.
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Etwas, das in ganz vielen Hauhalten alljährlich präsent ist, ist ein Adventskalender.
Den Kinder soll somit die "Wartezeit aufs Christkind" verkürzt werden, indem sie täglich ein Türchen öffnen können.
Kennt ihr eigentlich die Legende, wie dieses Brauchtum entstanden ist? Eine schöne Geschichte, die ich jährlich meinen Kinder wieder ans Herz lege und vorlese.
Was mir, ganz besonders in diesem Jahr, wieder auffiel ist in welchem Ausmaß, ein Adventskalender mittlerweile gestaltet und gelebt wird. Viele Kinder haben sogar mehrere Kalender, gefüllt mir Süssigkeiten, Spielsachen und sonstigem Klein"kram". Sehr beliebt sind auch Kalender von z.b. Playmob*l oder L*go, die komplette Spielwelten enthalten.
Ich persönlich bin überhaupt kein Freund von dieser Entwicklung, sollte in meinen Augen auch hierbei das Wesentliche im Vordergrund behalten werden.
Die Vorfreude auf die Geburt Christi.
... um die es ja beim Weihnachtsfest geht.
Ich möchte Euch gerne von unserem Adventskalender in diesem Jahr erzählen:
Das ganze Jahr über hab ich immer wieder hin und her überlegt, ob ich meinen Fingerhütchen das "antun" kann, in diesem Jahr keinen bei uns "üblichen" Kalender für alle 3 parat zu haben. Bislang hatte jeder der 3 Fräuleins eine Girlande aus gestrickten Söckchen mit Süssigkeiten drin.
Gerade weil unser Familien-Jahresmotto für 2014 "Gemeinsamkeit" war, fand ich es thematisch passend für alle 3 einen gemeinsamen Kalender vorzubereiten. Diesen auch wiederrum ohne die jährlichen Süssigkeiten - sondern interaktiv. Das heißt, die 3 Mäuse dürfen aktiv daran teilnehmen und mitarbeiten.
Der Grundgedanke dabei ist, dass es zu Weihnachten eine "fertige" Krippe sein soll.
Hierfür hab ich von meinem Lieblingsholztierehersteller ein paar "Basis-Krippenfiguren" gekauft, die sie dann chronolgisch der Weihnachtsgeschichte entsprechend nacheinander im Kalender haben. Zudem sind an anderen Tagen kleine Arbeitsaufträge in ihrem Türchen versteckt an manch anderen Tagen soll bezug genommen werden auf die spezielle Thematik eines Tages.
... und so sieht der vorläufige Plan aus (nicht chronologisch sortiert):
- Am 1. Dezember haben sie ein kleines Briefchen in ihrem Türchen, in dem wir ihnen ihren Kalender erklären. Zudem bekommen sie eine "Blanko-Krippe" die mein Mann und ich zusammen gebastelt haben. Aus einer Holzscheibe, Rinde, Wurzeln und Moos.
- Maria
- Josef
- Krippe für das Jesuskind
- Hirte
- Engel
- Jesus
- Ochse
- Schaf
- Arbeitsauftrag : Sucht Stroh für die Tiere in der Krippe
- Arbeitsauftrag: Bastelt den Stern von Betlehem
- Arbeitsauftrag: Sucht Baumfrüchte (Eicheln etc.) als Futter für die Tiere
- Arbeitsauftrag: Lasst es schneiden (mit weicher Watte)
- Arbeitsauftrag: Kündigt die Geburt Christi an (mit goldenem Engelshaar)
- Arbeitsauftrag: Sucht einen Ast, den ihr als Baum für die Krippe verwenden könnt
- Arbeitsauftrag: Sucht aus Euren Holztieren ein passendes Tier für die Krippe
- Arbeitsauftrag: Sucht aus Euren Holztieren ein passendes Tier für die Krippe
- Arbeitsauftrag: Bastelt einen Futtertrog für die Tiere
- Arbeitsauftrag: Zündet eine Kerze an und singt gemeinsam ein Adventslied
- Arbeitsauftrag: Gestaltet etwas zusammen, um jemanden der es an Weihnachten nicht so schön hat, damit eine Freude zu machen. (da ist eine ältere Dame gemeint, die in unserer Nachbarschaft wohnt und keine Familie hat)
- Tagesthematik: St. Barbara Tag / Holt einen Kirschzweig ins Haus
- Tagesthematik: Nikolausabend / Lernt zusammen ein Lied oder Gedicht für den Nikolaus
- Tagesthematik: Nikolaustag / das älteste Fingerhütchen liest die Legende von St. Nikolaus
- 1 Tag mit Süssigkeiten
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Ich bin mir sehr sicher, das meine 3 Töchter erstmal etwas verdattert daher schauen werden und vielleicht auch im ersten Moment etwas enttäuscht sind.
Aber ich bin mir ganz sicher, das im Laufe der Tage, der Zeit, sie fühlen werden um was es mir und meinen Mann mit dieser "Adventskalender-Lösung" ging. Nämlich zum einen um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken - zusammen an einem "Strang" zu ziehen, Ziele zu verfolgen, mit seinen Händen etwas zu erschaffen und am Ende - also dem 24.Dezember etwas ganz wunderbares vor sich zu haben. Dieses Gefühl der Zufriedenheit, des Glückes und des Stolz sein auf sich selber, ist in meinen Augen um Welten nachhaltiger und wertvoller als die Freude über eine fertig aufgebaute Playmob*l-Themenwelt oder einen Berg voller Süssigkeiten & Kleinkram.
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Generell kann ich nur sagen, dass es in meiner - unserer - Erziehung unserer Kinder ganz besonders wichtig ist, aus ihnen liebenswerte, dankbare und bescheidene Menschen zu machen, die mit dem Herzen sehen, zwischen den Zeilen lesen können und die wesentlichen Werte unserer Gesellschaft und Persönlichkeit erkennen, leben und weitergeben können.
Liebe, Ehrlichkeit, Dankbarkeit und Nächstenliebe.
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Ich wünsche Euch von ganzem Herzen eine besinnliche und liebevolle Adventszeit.